Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuschauer und Zuhörer,
ja - liebe Trauergemeinde!
Wir haben uns hier, am Stachus in München, versammelt, um zu
einem Trauermarsch aufzubrechen, einer Demonstration, der wir den Titel: "
Pflege im freien Fall " gegeben haben. Wir senden von hier solidarische
Grüße nach Düsseldorf, wo heute ebenfalls eine Trauermarsch-Demo stattfand.
Doch warum wird die Pflege aktiv? Warum gehen wir auf die Straße?
Schon seit mindestens 20 Jahren ist klar, dass der
demographische Wandel unsere Gesellschaft vor umfangreiche Herausforderungen
stellen wird. Aber nicht nur die Vergreisung der Gesellschaft führt zu den
Problemen in der Gesundheitsfürsorge, nein, auch die generelle Tendenz,
jeglichen Bereich der öffentlichen Daseinsfürsorge zu privatisieren, führt zu
dieser bedrohenden Situation, vor der uns übrigens auch eine Privatversicherung
nicht schützen wird.
Nicht nur der Generationenvertrag, das Prinzip der
menschlichen Zusammenarbeit und die Hilfe am Mitmenschen sind durch
gewinnorientierte Privatisierungen in Gefahr.
Nein!
Die menschliche Existenz selbst, droht zu einer leblosen
Ware reduziert zu werden! Die Gesundheitsversorgung und Pflegebedingungen
werden für Angehörige, Pflegebedürftige, Patienten und Personal immer
schwieriger und unmenschlicher.
Gesundheit und Pflege geht uns aber alle an! Heute oder
Morgen kann es jedem von uns passieren, dass er plötzlich auf die Hilfe anderer
angewiesen ist! Trotz schockierender Berichte und Bilder in den Medien
verdrängen wir diese Gefahren aus unserem Bewusstsein. Das ist menschlich, aber
nicht klug. Hören wir in unsere Nachbarschaft hinein und erleben wir hautnah
mit, welche Auswirkungen zu erwarten sind, wenn "der Fall" eintritt.
Lassen sie uns kurz an die Pflegebedürftigen denken die uns bekannt sind!
Wir, die Pflegeaktivisten, wollen vereint mit anderen
Gruppen, Angehörigen und Betroffenen, für eine humane Pflege kämpfen. Mit
vereinten Kräften wollen wir Wege einschlagen, die den Pflegenotstand beseitigt
und eine von uns mitgestaltete Gesundheitsreform nachhaltig ermöglicht. Wir
wurden nie gefragt, obwohl wir täglich in Bereichen der Gesundheitsversorgung
und Betreuung eine professionelle Arbeit leisten.
Lasst uns heute und in Zukunft gemeinsam zeigen, dass wir es
uns nicht länger gefallen lassen, dass die Schwächsten des Systems verkauft,
vergessen und abgeschoben werden. Eine kostendämpfende Reformabsicht wurde zu
einem gewinnoptimierenden, eigenständigen Business, welches die beteiligten
Menschen als Rechengröße betrachtet!
Versäumte Veränderungen wird man nun nicht nachholen können
und diese Probleme nur schwer unter Kontrolle bekommen. Wir können aber
gemeinsam darauf hinwirken, dass aktuelle Probleme nicht mehr nur ausgesessen
werden und die künftige Versorgung von Menschen wieder unter würdigen Umständen
stattfinden kann. Die Achtung und die Würde des Menschen ist unser höchstes Gut
und daher im Grundgesetz im ersten Paragraphen fest verankert. Die Politik hat
das Gesundheitssystem dem wirtschaftlichen Profit fahrlässig überlassen. Doch
nun geraten die Menschen immer stärker in dieses gewinnorientierte Räderwerk
hinein, und eine erhoffte Kostensenkung, bleibt Illusion.
Jeder auf dieser Demo zeig mit seiner Anwesenheit, dass er
die Tragweite der Entwicklungen erkannt hat: Fällt die Solidarität von Helfern
und irgendwann sogar die der Angehörigen, ist der Verrohung dieser Gesellschaft
Tür und Tor geöffnet. Die Bemühungen für einen "attraktiven" Beruf
Personal zu finden oder zu qualifizieren, werden dann auf taube Ohren stoßen.
Unsere Forderungen sollen allen Patienten und
Pflegebedürftigen die ihnen zustehende menschenwürdigere Behandlung
verschaffen. Es ist uns ein großes Anliegen, dass der Beruf der Pflegenden
wieder an Attraktivität gewinnt.
[ WAS WOLLEN WIR ?]
Wir sind eine Gruppe von über 1600 Pflegekräften, pflegenden
Angehörigen und Bürgern die sich aus verschiedenen Gründen für eine
Verbesserung im Bereich der Pflege und des Gesundheitswesens einsetzen. Wir
sehen die Dringlichkeit, dass aus Daniel Bahrs Minireförmchen endlich
ausgewachsene Reformen hervorgehen. Das ausgewiesene "Jahr der Pflege
2011" war als Kampagne angelegt und endete als teurer Flop. In der
Öffentlichkeit ist davon nichts angekommen. Eine vertane Chance, wie so viele
Reformen davor auch.
Wir sind die Basis, und unser Vertrauen in die Politik,
Gewerkschaften und Berufsverbänden, die angeblich unsere Interessen vertreten,
ist erloschen!
Daher werden wir die Missstände, die in der Pflege
herrschen, nicht mehr länger hinnehmen, sondern die Dinge beim Namen nennen und
mit Nachdruck bekämpfen!
Wir wollen, schon aus Gründen der Selbsterhaltung, die
aktuelle Situation deutlich verbessern, zu Gunsten von Patienten, Bewohnern,
Angehörigen und den Pflegenden! Daher wollen wir ein menschenwürdiges Dasein
auch unter schwierigen Umständen schaffen.
Wir kommen von der Basis und wollen mit dieser Kernkompetenz
die notwendigen und möglichen Veränderungen erreichen - sozusagen durch eine
"Graswurzelbewegung" in der Pflege!
Bei uns ist jeder willkommen und es kann sich jeder aktiv
beteiligen oder informieren.
[ WAS SEHEN WIR ALS PFLEGERSONAL ? ]
Selbst Außenstehenden ist es nicht verborgen geblieben, dass
sich in der Gesundheitsversorgung viele negative Veränderungen vollzogen haben:
Das 2004 Eingeführte Abrechnungssystem der DRG`s führte zu
einer zwanghaften Fallzahlensteigerung der Kliniken. Behandlungen werden
pauschal vergütet und bringen die Kliniken an ihre Leistungsgrenzen. Gewinn und
Wirtschaftlichkeit rückten den Patienten in den Hintergrund, führte zu
Personalabbau, Monopolisierung und immer kürzeren Liegezeiten.
Eine Personalreduzierung ist das Optimum das eine
Unternehmensführung erreichen kann, aber die Arbeitsverdichtung erfordert nun
den Einsatz von ungelerntem Personal, Hilfspersonal oder in Ausbildung
befindlichen Pflegekräften. Die Verantwortlichkeit einer Vollkraft wurde
erheblich aufgewertet, ohne einen Finanzausgleich zu schaffen. Diese
Mehrbelastung und Zunahme der Verantwortung führte gleichzeitig zur Erhöhung des
Krankenstandes und den Krankheitssymptome des Burn-Out-Syndroms.
Die Ausbildung der Schüler gelingt nur noch unzureichend,
lässt die Qualität und Sicherheit der Versorgung zusätzlich sinken.
Vielen Trägern ist es nur noch wichtig, dass genügend Kräfte
auf dem Dienstplan stehen, ob wirklich im Einsatz oder nicht; die Qualität
existiert nur noch auf dem Papier.
Die Belastungsgrenze in der Pflege ist überschritten, die
Arbeitsbedingungen unter aller Würde.
In der Industrie werden Stellen reduziert, weil Arbeiten von
Robotern übernommen werden. Für unsere Arbeit gibt es keine Automatisierung.
Der Patient wartet vergebens auf die geduldige, ruhige und
fachliche Versorgung einer Pflegekraft, die wegen Rationalisierung der
Arbeitsstellen ihre Aufgaben heute nur noch unter enormen Stress erledigen
kann.
Warum? Weil der Personalschlüssel in den letzten Jahren
enorm gekürzt wurde.
Regt das nicht zum Nachdenken an?
Durch Personalsparpolitik werden unser Wissen, unsere
Fachlichkeit, und unsere Kräfte, in vielen Pflegeeinrichtungen für Tätigkeiten
verschleudert, die früher Pflegehilfskräfte und Hauswirtschafterinnen
durchführten. In den großen Kliniken werden die Servicebereiche ausgegliedert
umso Lohnkosten zu sparen, ohne die Qualität der Arbeit zu beachten.
Kein Industriearbeiter erlebt diesen enormen
Überstundenzwang der in der Pflege herrscht, nirgendwo in der Industrie
arbeitet man körperlich und seelisch so hart wie in der Pflege, nirgendwo wird
das Arbeitszeitgesetz so oft missachtet wie in der Pflege und kein Beruf wurde
mit der Zeit so familienunfreundlich wie der einer Pflegefachkraft.
Wir arbeiten im Schichtdienst, rund um die Uhr, an
Wochenenden, und Feiertagen, wir haben Rufbereitschaften und
Bereitschaftsdienste, wir bilden uns immer weiter, tragen die Verantwortung für
Menschenleben. Wir sind für jeden rund um die Uhr da.
Und dennoch- verdienen wir oft weniger als ein Müllwerker
Und da fragt man sich noch, warum immer weniger Menschen
bereit sind diesen Beruf zu ergreifen?
Wie viele Verluste von Menschen in Krankenhäusern und
Pflegeheimen/Wohnheimen müssen wir jährlich hinnehmen und akzeptieren,
stillschweigend, weil der Tod einfach so hingenommen wird, damit die Finanzen
stimmen? Beziehungsweise, wieviele Menschen dürfen nicht sterben, weil an ihrem
langen Weg bis zum Tod noch prächtig verdient werden kann. Ist Sterben in
Deutschland verboten so lange man daran verdienen kann?
Die Folge aus Schichtbesetzungen, in denen die Qualität
fehlt, ist Patientengefährdung durch unzureichende Abdeckung der Dienste mit
exam. Fachkräften und eine massive Überlastung des Pflegepersonals.
Dies zeigt nicht zuletzt der hohe Krankenstand und Ausstieg
aus dem Beruf!
Als eines von vielen Beispielen möchte ich hier nur nennen:
1 PFK und 2 Pflegehelfer sind im Nachtdienst eines
Pflegeheimes für 180 Bewohner zuständig.
Da bleibt nur Zeit für das Nötigste, persönliche Betreuung
fast unmöglich.
Zunehmend regt sich auch von Seiten der Ärzteschaft Kritik
am aktuellen System der Gesundheitsversorgung.
Die Pflege-Reform soll Anfang 2013 in Kraft treten. Bereits
im ersten Gesetzes-Entwurf wurde die stationäre Pflege benachteiligt.
Anstatt den Begriff der Pflegebedürftigkeit und das System
der Pflegestufen zu reformieren, wurden die niedrigen Leistungen bei Demenz
etwas angepasst. Der Pflegerat kritisiert die veröffentlichen Pläne zu Recht
als "Tropfen auf dem heißen Stein".
So erhalten Demenzkranke nur dann mehr Leistungen, wenn
diese zu Hause gepflegt werden.
Da die häusliche Pflege deutlich günstiger ist als die
stationäre, wird mit einer Einsparung von 100 Millionen für 2013 und in den
Folge-Jahren von 150 Millionen Euro pro Jahr gerechnet. Geld was der
stationären Pflege fehlt.
Demenzkranke in Pflegeheimen werden im Stich gelassen. Die
stationäre Pflege ist ein wichtiger Teil des deutschen Pflegesystems und wird
vom Gesundheitsministerium schwer vernachlässigt
Derzeit leben in stationären Einrichtungen 717.000
dementiell erkrankte Menschen. Auch diese Menschen benötigen eine besondere
Fürsorge, die in vielen Einrichtungen oft von den Beschäftigten abseits des
Pflegeplans (in ihrer Freizeit) erbracht wird. Anstatt diese Leistung zu
honorieren, wird bei dem jetzigen Stand der Reform die stationäre Pflege
ausgeklammert.
Dringende Fragen wie den Fachkräftemangel oder eine Neudefinition
der Pflegestufen traut sich die jetzige Bundesregierung nicht anzupacken,
genauso wie die Regierungen davor.
Die geförderte private Pflegezusatzversicherung – auch
Pflege-Bahr genannt – wird nicht zu einer Verbesserung des drohenden
Pflegenotstandes in Deutschland beitragen. Zum einen wird die Förderung nach
aktuellen Plänen des Finanzministers bescheiden ausfallen, zum anderen wird
diese Absicherung vor allem von Besserverdienern in Anspruch genommen.
Vom “Herzstück” der Pflegereform werden vor allem die
Versicherer profitieren, dank dem überall herrschenden Lobbyismus.
Wie ergeht es den pflegenden Angehörigen?!
Die generell schlechte Anerkennung von Pflegearbeit trifft
diese besonders hart, denn ihnen ist es kaum möglich, neben der Pflege noch einer
Erwerbsarbeit nachzugehen. Eine Tatsache, die gerade bei längeren chronischen
Pflegeverläufen mit einem hohen Armutsrisiko der Pflegenden einhergehen kann.
Die neue Pflegezeitregelung ist ein Schlag ins Gesicht eines
jeden Betroffenen, denn sie bezieht sich nur auf kürzere Pflegephasen und es
existiert kein Rechtsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber.
[ WARUM WEHREN WIR UNS JETZT ? ]
"Was der Frühling nicht sät, kann der Sommer nicht
reifen, der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen." Danke an
Johann Gottfried von Herder -
Also streuen wir doch mal endlich unseren Samen...!
2011 - "DAS JAHR DER PFLEGE -Wir kümmern uns um die
Menschen" - ausgerufen - NEIN - eher genuschelt - vom damaligen
Bundesgesundheitsminister Rösler, war ein Witz, so unbekannt für die breite
Masse, dass nicht einmal Jene darüber lachen konnten, die auf Zynismus stehen!
Alt werden möchte fast jeder, alt sein dagegen niemand! -
Warum ist das so?
Seht Euch um, wie behandelt diese Gesellschaft und die
Politik unsere Alten, unsere Kranken?
Immer häufiger bekommt man das Gefühl, als wären die Alten
"nutzloser" Ballast, der nur kostet - Zeit-Geld-Nerven - aber nichts
einbringt!
Milliardenüberschüsse - alles andere ist Peanuts, für die
Großen dieses Landes!
Fließband Pflege - alles andere ist Utopie, für die Kleinen
dieses Landes!
Euer, nein, Unser Geld in fremden Taschen! - Geld, welches
letztlich zum Stopfen von fehlgeplanten Haushaltslöchern durch die Regierung
missbraucht wird.
Die langen Wartezeiten bei Ärzten, wenn es überhaupt Ärzte
gibt!
Ewige Wartezeiten in Notaufnahmen
Auch Deine nächste Notdienstapotheke ist gute 30 km
entfernt? Macht ja nichts, Sprit kostet ja noch keine 2 €, dann kann man das
gut noch fahren.
Das Krankenhausbett steht mal wieder auf dem Flur...mit
Glück bekommst du eine Zudecke, statt einem Laken und aber kein Arzt ist in
Sicht.
Zahlst du gern jedes Quartal 10 Euro, plus Rezeptgebühren,
plus kassenärztlichen Notdienst, plus KG-Rp-Gebühren, plus Krankenhaustagegeld
- obwohl Milliarden erwirtschaftet wurden?
Vielleicht lebst DU ja - wie ca. 200.000 andere hier in
Deutschland - gar ohne Krankenversicherung und hast dich somit straffällig
gemacht?!
Wir hoffen doch sehr, dies sind genügend Gründe für dich,
deinen Hintern hoch zu bekommen und der Regierung zu zeigen, dass es SO nicht
mehr geht!!!
[ WAS ERWARTEN WIR ?]
Wir fordern: Den sofortigen Stopp der profitorientierten
Pflege!
Wir fordern: Schluss mit Wettbewerb und Gewinnsucht auf
Kosten der Beitragszahler!
Wir fordern: Eine gerechte und den Bedürfnissen angepasste
Erhöhung von Pflegegeld- und Sachleistungen, bessere Vereinbarkeit von Pflege
und Erwerbsarbeit!
Wir fordern die Abschaffung des DRG-Abrechnungssystems der
Kliniken, das aus Patienten "Melkkühe" und "arme Hunde"
macht.
Wir fordern: eine einzige Krankenkasse unter staatlicher
Aufsicht, durch die Auflösung von 158 Krankenkassen ergibt sich ein Riesen
Sparpotential, zu Gunsten der Beitragszahler und für die Finanzierung der
tiefgreifenden, strukturellen Änderungen. Wir brauchen keine Zusatzleistungen
sondern die Absicherung der Grundversorgung!
Wir fordern: einen sofortigen Stopp der Privatisierung von
Kliniken und Heimen!
Wir wollen: Das Recht auf würdige Arbeitsbedingungen für
Pflegeberufe!
Wir wollen von den Kranken- und Pflegekassen, den
Heimaufsichten und den Gesundheitsämtern nicht nur objektive und kongruente,
sondern auch konstruktive Kontrollen der Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser,
Pflegedienste und Pflege-Wohngemeinschaften, indem nicht nur die Pflege und die
Dokumentation, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Pflegemitarbeitern
überprüft werden!
Wir wollen: eine Korrektur der Gesundheitsreformgesetze zu
Gunsten der Versicherten, Patienten und Beschäftigten im Gesundheitswesen!
Wir wollen dass Pflegeberufe wieder attraktiv werden!
Wir wollen dass Schüler auf dem Dienstplan IMMER zusätzlich
mitlaufen und nicht Löcher dort stopfen wo Personal fehlt.
Wir wollen die sofortige Umsetzung der geltenden Arbeitszeitgesetze
und eine gewerbliche Überprüfung dieser Vorgaben. 24 Stunden Dauerdienste
müssen geahndet werden. Bereitschaftsdienste müssen wirtschaftsüblich honoriert
und als Arbeitszeit anerkannt werden!
Wir wollen bundesweit einheitliche Personalschlüssel!
Wir wollen kein Schulnotensystem in der Pflege, denn
individuelle Pflege kann man nicht benoten wie eine Mathematikklausur!
Wir wollen eine radikale Entbürokratisierung!
Wir wollen einen sofortigen Stopp der Industrialisierung der
Pflege!
Wir wollen die volle Anerkennung von Demenz im
Pflegestufensystem!
Wir wollen die Schaffung eines Pflegebeauftragten, in
Anlehnung an die Tätigkeiten des Wehrbeauftragten!
Wir wollen die flächendeckende Schaffung von unabhängigen
Beratungsstellen um Hilfe bei Problemen und Konflikten in der Pflege für Jeden
zu ermöglichen!
Wir wollen eine Kontrolle des Psychopharmaka Einsatzes in
Pflegeheimen und Krankenhäusern. Wir lehnen eine Ruhigstellung oder gar
Fixierungen von Bewohnern und Patienten wegen Personalmangel kategorisch ab.
Psychopharmaka sind chemische Fixierungen und auch deren Gabe muss zukünftig
richterlich zugelassen werden!
Wir wollen einen sofortigen Stopp des massenweisen
Personalabbaus in allen Pflegebereichen und eine sofortige Personalaufstockung!
Wir wünschen uns ein System, bei dem Zeit bleibt für die
Patienten und sie nicht vorrangig als Umsatzfaktor für eine Buchhaltung
betrachtet werden. Wir möchten die Würde wahren und gewähren, die wir selbst
einmal erhalten wollen. Mensch zu sein endet mit dem Tod, nicht davor.
Wir wünschen uns die sofortige und konsequente Umsetzung der
Charta der Rechte von Hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, die bereits 2005
von der damaligen Bundesregierung verabschiedet, aber nie umgesetzt wurde.
Damit rückt die Gesunderhaltung durch prophylaktische Pflegequalität wieder
mehr in den Focus. Die vermeintlich kostensparende Quantität mit ihren
erheblichen Risiken durch die Fluktuation wird entwertet.
Wir wünschen uns die Einbeziehung des praktisch tätigen
Pflegepersonals bei allen weiteren Entscheidungen in der Gesundheitspolitik!
[ WER, WIE UND WO KANN MAN UNS UNTERSTÜTZEN ? ]
Jeder! - jeder Einzelne von Euch kann uns und damit sich
selbst helfen, dass endlich spürbare, positive Veränderungen stattfinden!
Nicht nur auf dem Papier NEIN - spürbare Veränderungen im
Alltag eines jeden Einzelnen, ob nun Pflegebedürftiger, Kranker, Angehöriger
oder Pflegekraft!
Wir werden regiert von Menschen die für Geld über Leichen
gehen. Wollt ihr das? Ich sage Nein zu so einem System. Sagt auch ihr Nein!
Wir suchen keine Gruppenmitglieder!
Wir suchen Menschen, die wie wir den Mut haben auf zu
stehen!
Protest ist ein legitimes Mittel seinen Unmut kund zu tun
und Veränderungen auf den richtigen Weg zu bringen!
Äußert Euch, wenn ihr Missstände seht oder davon hört.
Nehmt Stellung, wenn es darum geht, dass Unrecht zu Recht
werden MUSS!