Willkommen auf dem Blog der Pflegeaktivisten. Bessere Pflege ist möglich!


Diese Seite ist erst seit 04.09.2012 online. Der Anlass sind die beiden Demonstrationen am 8.9.2012 in Düsseldorf und in München. Sei etwas bescheiden mit deinen Erwartungen. Vielen Dank für deinen Besuch. Komme gerne wieder oder aktiviere "Follow by Email" um über aktuelle Änderungen informiert zu werden. Hier wirst du bald die Bilder der Demos sehen können. Bleib gesund! Pflegeaktivisten.de

Flugbegleiter, Ärzte, ... muß jetzt auch die Pflege mal Zähne zeigen?

Donnerstag, 27. September 2012

MEDICA 2012 in Düsseldorf - Pflegeaktivisten vor Ort!


Aktuelle Veranstaltungshinweise hier:

Vom 14-17.11.12 findet in Düsseldorf die Medica, eine der größten Medizin/Pflegemessen statt. Dazu planen die Pflegeaktivisten am 17.11. vor den Toren der Messe eine Aktion zu veranstalten, um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen. Geplant sind Infotische sowie eine Kundgebung. Veranstaltung ist angemeldet.

DIE PFLEGE-AKTIVISTEN

Die Politiker haben im Jahr der Pflege 2011 nichts gemacht...
Somit machen wir Pflegende das Jahr 2012 und die Weiteren zu unseren Jahren!

Es ist Zeit, dass sich in der Pflege Vieles ändert.
Ständige Kürzungen und Streichungen haben zu katastrophalen Zuständen in der Pflege geführt.

Unsere Gruppe zeigt Missstände auf und erarbeitet Möglichkeiten, damit es besser läuft.
Die Pflege braucht viel mehr Gelder und wirkliche - keine geheuchelte Anerkennung in der Öffentlichkeit.

Der gesamte Verwaltungsapparat mitsamt seinen Kontrollen muss minimiert werden.
Gelder werden für Nichts und wieder Nichts rausgeschmissen und gehen in der Pflege ab.

In unserer Gruppe ist jeder willkommen, egal welcher Beruf oder welche Nationalität.
Wir sind politisch unabhängig, an keine Gewerkschaft, keinen Berufsverband oder Sonstiges angegliedert.

WIR SEHEN UNS ALS DIE VERTRETER DER ALTEN UND KRANKEN.
DENN SIE SIND DIE WAHREN OPFER IN EINEM SYSTEM DES IRRSINNS

unser aktueller Flyer :

mehr Infos zu uns :


Messe Düsseldorf
40474 Düsseldorf, Germany
www.messe-duesseldorf.de


Mittwoch, 12. September 2012

Pressemitteilung der Pflege Aktivisten zu den Demos in Düsseldorf und München am 8.9.2012


Pressemitteilung der Pflege Aktivisten
Kirchheim, 09.09.2012

Mehrere Hunderte von Pflegekräften versammelten sich am Samstag den 08.09.2012 in Düsseldorf und München um gegen das bestehende Gesundheitssystem zu demonstrieren.
Organisiert wurden beide Demonstrationen durch die Pflege Aktivisten, die sich im sozialen Netzwerk Facebook im November 2011 zusammengefunden haben.
In den Ansprachen wurde die Ausbeutung des Gesundheitssystems auf Kosten der Gesundheit von Patienten/Bewohnern, pflegenden Angehörigen und der Pflegekräfte zu Gunsten der Gewinnoptimierung stark kritisiert.
Gefordert wird ein Gesundheitssystem das den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt und nicht die Gewinnoptimierung.
Den Höhepunkt in München stellte der beeindruckende Fackelmarsch vom Stachus zum Königsplatz dar.
Auch Claus Fussek war als Fackelträger unter den Demonstranten zu sehen.
In Düsseldorf wurde das Entzünden von Fackeln von den zuständigen Behörden leider verboten.
Das Besondere an diesen beiden Demonstrationen war, das die Basis der Pflege, die Pflegekräfte, dabei ist sich durch die Pflege Aktivisten selbst zu organisieren, ohne die Hilfe von Berufsverbänden oder Gewerkschaften.
Zu lange haben Berufsverbände und Gewerkschaften vor den aktuellen Problemen im Gesundheitssystem weggesehen.
Weitere Aktionen der Pflege Aktivisten sind in Planung und teilweise auch schon in der Umsetzung.

Gruber Robert
Schwabener Weg 4
85551 Kirchheim
Tel.: 089 41 07 94 28
gruberrobert@arcor.de

Dienstag, 4. September 2012

Abschlussrede für den 08.09.2012



Liebe Pflegende, liebe Angehörige, liebe Berufsfremde liebe Trauergemeinde.
Wir trauern heute um das deutsche Gesundheitssystem und tun dies, ohne es persönlich wirklich gekannt zu haben. Es ist wohl die erste Trauerfeier dieser Art und ich danke Denen, die uns in Erinnerung gebracht haben, dass es vor langer Zeit ein Gesundheitssystem gab und wir heute die Möglichkeit haben ihm zu gedenken.
Es schmerzt uns, dich verloren zu haben, vor allem auf diese tragische Weise, ein Kampf gegen Korruption, Gewinnsucht und  Lobbyismus der über zwei Jahrzehnte ging. 
In gewissem Sinne warst du immer bei uns, ob positiv oder negativ. 
Du wurdest isoliert vom Rest der politischen Ereignisse, von Lobbyisten missbraucht, im Namen des Gesetzes.  
Dabei wolltest du anfangs nur helfen, weil wir Menschen krank oder alt werden, weil manche von uns zu früh auf die Welt kamen oder einfach nur weil sie eine chronische Krankheit hatten.  
  
Du hättest dir gewünscht, dass wir hinter dir stehen, dich schützen und dir ein korruptionsfreies Dasein in unserem Gesellschaftssystem  ermöglichen. Das haben wir nicht geschafft, denn wir haben nicht aufgepasst und somit, sei es nun aktiv oder passiv, dein Gehen besiegelt.
  
Lobbyisten und  Politiker -  Wirtschaftsterroristen sind über dich hergefallen und  haben dir die  Hölle bereitet, eine Hölle mit der Konsequenz der systematischen  Ausbeutung und deinem tragischen Tod.
  
Der italienische Dichter Dante hat vor Jahrhunderten in seiner "Göttlichen Komödie" das Jenseits, vor allem auch die Hölle, beschrieben. Über ihrem Portal sah er die Schriftzeichen: "Ihr, die Ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren."
 Schrieb Dante heute seine Gesänge, hätte er viele Höllenmodelle zur Auswahl. 
 Gehören die ganzen verlogenen Reförmchen  nicht auch dazu? Für unser Gesundheitssystem und vielen anderen staatlichen Missständen, die  über lange Zeiträume bestehen, ist es ein Raum ohne Hoffnung: die Hölle,  in der unsre Politiker das Feuer einheizen.
Unser heutiger Trauermarsch ist eine sehr persönliche Form der Anteilnahme an dem Schicksal und dem Ende unseres Gesundheitssystems. 
Er ist gleichzeitig aber auch eine politische Trauer. 
  
Wir trauern, dass unsere Politiker so herunter gekommen (so blind vor Gier) sind und die volle Beachtung des Artikels 1 Abs. 1 Grundgesetz „ Die Würde des Menschen ist unantastbar“  nicht mehr gilt. 

 Unsere  Trauer ist oft ratlos, wenn wir erfahren, dass unsere Kollegen nicht bei uns sind aus Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren, aus Angst vor Mobbing von den eigenen Kollegen.   

Unsere Trauer, unser Schweigemarsch heute soll auch denen Gedenken, die auf Grund von gesundheitspolitischem Lobbyismus und  Geldgier der Pflegeeinrichtungsträger, in Krankenhäusern, Pflegeheimen und im ambulanten Bereich,  zu schwersten gesundheitlichen Schäden kamen oder unter schweren Folgeerkrankungen leiden.
Eine  Gesellschaft die das Alter, das Anderssein, die Krankheit und den Tod nicht achtet und  nicht akzeptiert, ist zum  Untergang verurteilt. Eine Gesellschaft, die diese Probleme nicht sehen möchte, weil man noch gesund ist, wird demnächst die Augen aufmachen müssen.
  
Wir wollen heute auch diejenigen wachrütteln, die verschiedene Missstände sahen, sich aber nicht zum Protest geäußert  haben- wir wollen Sie auffordern die erlebten Missstände  aufzuzeigen-ihr seid nicht mehr allein!
  
Unsere Achtung der Menschenwürde, unser Glauben an ein demokratisches Gesundheitswesen erhält durch diesen Tag einen neuen Impuls.

Diesen Impuls, diesen Funken Hoffnung, sollt ihr alle, die sich heute hier versammelt haben, in die Gesellschaft tragen und aus einem Funken einen Flächenbrand auslösen, der quer durch Deutschland geht und seinen Höhepunkt an Kraft im Bundestag findet.

Seid   selbstbewusst!!   Sagt, wo es Missstände gibt, engagiert Euch FÜR  Veränderungen, bringt  Verbesserungsvorschläge ein! Denkt IMMER daran, wie Ihr selbst (oder auch eure Angehörigen) behandelt werden wollt...und versucht Euer Möglichstes dafür zu tun, dass dies auch in die Tat umgesetzt wird!

 [ APPELL ! ]

Wir werden  nicht aufhören auf gesundheitspolitische Missstände aufmerksam zu machen  und ein objektives und der Realität angepasstes Gesundheitssystem von  unseren Politikern einfordern. Ein  Gesundheitssystem in dem in Zukunft Jeder  wieder würdevoll das Leben  als lebenswert erachtet, auch wenn er krank, alt oder wehrlos ist!

Am Ende der Veranstaltung angekommen, wünschen wir euch jetzt einen guten Weg nach Hause, zu euren Lebensgemeinschaften und danken euch für das rege Interesse. Unterstützt uns dabei, den freien Fall aufzuhalten, unterstützt die Pflege Aktivisten,


"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun."  [Molière] 
Vielen Dank und auf eine bessere, humanere Zukunft!

[ ENDE ! ]

Begrüßungsrede für den 08.09.2012



Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuschauer und Zuhörer, ja - liebe Trauergemeinde!
Wir haben uns hier, am Stachus in München, versammelt, um zu einem Trauermarsch aufzubrechen, einer Demonstration, der wir den Titel: " Pflege im freien Fall " gegeben haben. Wir senden von hier solidarische Grüße nach Düsseldorf, wo heute ebenfalls eine Trauermarsch-Demo stattfand. Doch warum wird die Pflege aktiv? Warum gehen wir auf die Straße?
Schon seit mindestens 20 Jahren ist klar, dass der demographische Wandel unsere Gesellschaft vor umfangreiche Herausforderungen stellen wird. Aber nicht nur die Vergreisung der Gesellschaft führt zu den Problemen in der Gesundheitsfürsorge, nein, auch die generelle Tendenz, jeglichen Bereich der öffentlichen Daseinsfürsorge zu privatisieren, führt zu dieser bedrohenden Situation, vor der uns übrigens auch eine Privatversicherung nicht schützen wird.
Nicht nur der Generationenvertrag, das Prinzip der menschlichen Zusammenarbeit und die Hilfe am Mitmenschen sind durch gewinnorientierte Privatisierungen in Gefahr.
Nein!
Die menschliche Existenz selbst, droht zu einer leblosen Ware reduziert zu werden! Die Gesundheitsversorgung und Pflegebedingungen werden für Angehörige, Pflegebedürftige, Patienten und Personal immer schwieriger und unmenschlicher.
Gesundheit und Pflege geht uns aber alle an! Heute oder Morgen kann es jedem von uns passieren, dass er plötzlich auf die Hilfe anderer angewiesen ist! Trotz schockierender Berichte und Bilder in den Medien verdrängen wir diese Gefahren aus unserem Bewusstsein. Das ist menschlich, aber nicht klug. Hören wir in unsere Nachbarschaft hinein und erleben wir hautnah mit, welche Auswirkungen zu erwarten sind, wenn "der Fall" eintritt. Lassen sie uns kurz an die Pflegebedürftigen denken die uns bekannt sind!
Wir, die Pflegeaktivisten, wollen vereint mit anderen Gruppen, Angehörigen und Betroffenen, für eine humane Pflege kämpfen. Mit vereinten Kräften wollen wir Wege einschlagen, die den Pflegenotstand beseitigt und eine von uns mitgestaltete Gesundheitsreform nachhaltig ermöglicht. Wir wurden nie gefragt, obwohl wir täglich in Bereichen der Gesundheitsversorgung und Betreuung eine professionelle Arbeit leisten.
Lasst uns heute und in Zukunft gemeinsam zeigen, dass wir es uns nicht länger gefallen lassen, dass die Schwächsten des Systems verkauft, vergessen und abgeschoben werden. Eine kostendämpfende Reformabsicht wurde zu einem gewinnoptimierenden, eigenständigen Business, welches die beteiligten Menschen als Rechengröße betrachtet!
Versäumte Veränderungen wird man nun nicht nachholen können und diese Probleme nur schwer unter Kontrolle bekommen. Wir können aber gemeinsam darauf hinwirken, dass aktuelle Probleme nicht mehr nur ausgesessen werden und die künftige Versorgung von Menschen wieder unter würdigen Umständen stattfinden kann. Die Achtung und die Würde des Menschen ist unser höchstes Gut und daher im Grundgesetz im ersten Paragraphen fest verankert. Die Politik hat das Gesundheitssystem dem wirtschaftlichen Profit fahrlässig überlassen. Doch nun geraten die Menschen immer stärker in dieses gewinnorientierte Räderwerk hinein, und eine erhoffte Kostensenkung, bleibt Illusion.
Jeder auf dieser Demo zeig mit seiner Anwesenheit, dass er die Tragweite der Entwicklungen erkannt hat: Fällt die Solidarität von Helfern und irgendwann sogar die der Angehörigen, ist der Verrohung dieser Gesellschaft Tür und Tor geöffnet. Die Bemühungen für einen "attraktiven" Beruf Personal zu finden oder zu qualifizieren, werden dann auf taube Ohren stoßen.
Unsere Forderungen sollen allen Patienten und Pflegebedürftigen die ihnen zustehende menschenwürdigere Behandlung verschaffen. Es ist uns ein großes Anliegen, dass der Beruf der Pflegenden wieder an Attraktivität gewinnt.

[ WAS WOLLEN WIR ?]
Wir sind eine Gruppe von über 1600 Pflegekräften, pflegenden Angehörigen und Bürgern die sich aus verschiedenen Gründen für eine Verbesserung im Bereich der Pflege und des Gesundheitswesens einsetzen. Wir sehen die Dringlichkeit, dass aus Daniel Bahrs Minireförmchen endlich ausgewachsene Reformen hervorgehen. Das ausgewiesene "Jahr der Pflege 2011" war als Kampagne angelegt und endete als teurer Flop. In der Öffentlichkeit ist davon nichts angekommen. Eine vertane Chance, wie so viele Reformen davor auch.
Wir sind die Basis, und unser Vertrauen in die Politik, Gewerkschaften und Berufsverbänden, die angeblich unsere Interessen vertreten, ist erloschen!
Daher werden wir die Missstände, die in der Pflege herrschen, nicht mehr länger hinnehmen, sondern die Dinge beim Namen nennen und mit Nachdruck bekämpfen!
Wir wollen, schon aus Gründen der Selbsterhaltung, die aktuelle Situation deutlich verbessern, zu Gunsten von Patienten, Bewohnern, Angehörigen und den Pflegenden! Daher wollen wir ein menschenwürdiges Dasein auch unter schwierigen Umständen schaffen.
Wir kommen von der Basis und wollen mit dieser Kernkompetenz die notwendigen und möglichen Veränderungen erreichen - sozusagen durch eine "Graswurzelbewegung" in der Pflege!
Bei uns ist jeder willkommen und es kann sich jeder aktiv beteiligen oder informieren.

[ WAS SEHEN WIR ALS PFLEGERSONAL ? ]
Selbst Außenstehenden ist es nicht verborgen geblieben, dass sich in der Gesundheitsversorgung viele negative Veränderungen vollzogen haben:
Das 2004 Eingeführte Abrechnungssystem der DRG`s führte zu einer zwanghaften Fallzahlensteigerung der Kliniken. Behandlungen werden pauschal vergütet und bringen die Kliniken an ihre Leistungsgrenzen. Gewinn und Wirtschaftlichkeit rückten den Patienten in den Hintergrund, führte zu Personalabbau, Monopolisierung und immer kürzeren Liegezeiten.
Eine Personalreduzierung ist das Optimum das eine Unternehmensführung erreichen kann, aber die Arbeitsverdichtung erfordert nun den Einsatz von ungelerntem Personal, Hilfspersonal oder in Ausbildung befindlichen Pflegekräften. Die Verantwortlichkeit einer Vollkraft wurde erheblich aufgewertet, ohne einen Finanzausgleich zu schaffen. Diese Mehrbelastung und Zunahme der Verantwortung führte gleichzeitig zur Erhöhung des Krankenstandes und den Krankheitssymptome des Burn-Out-Syndroms.
Die Ausbildung der Schüler gelingt nur noch unzureichend, lässt die Qualität und Sicherheit der Versorgung zusätzlich sinken.
Vielen Trägern ist es nur noch wichtig, dass genügend Kräfte auf dem Dienstplan stehen, ob wirklich im Einsatz oder nicht; die Qualität existiert nur noch auf dem Papier.
Die Belastungsgrenze in der Pflege ist überschritten, die Arbeitsbedingungen unter aller Würde.
In der Industrie werden Stellen reduziert, weil Arbeiten von Robotern übernommen werden. Für unsere Arbeit gibt es keine Automatisierung.
Der Patient wartet vergebens auf die geduldige, ruhige und fachliche Versorgung einer Pflegekraft, die wegen Rationalisierung der Arbeitsstellen ihre Aufgaben heute nur noch unter enormen Stress erledigen kann.
Warum? Weil der Personalschlüssel in den letzten Jahren enorm gekürzt wurde.
Regt das nicht zum Nachdenken an?
Durch Personalsparpolitik werden unser Wissen, unsere Fachlichkeit, und unsere Kräfte, in vielen Pflegeeinrichtungen für Tätigkeiten verschleudert, die früher Pflegehilfskräfte und Hauswirtschafterinnen durchführten. In den großen Kliniken werden die Servicebereiche ausgegliedert umso Lohnkosten zu sparen, ohne die Qualität der Arbeit zu beachten.
Kein Industriearbeiter erlebt diesen enormen Überstundenzwang der in der Pflege herrscht, nirgendwo in der Industrie arbeitet man körperlich und seelisch so hart wie in der Pflege, nirgendwo wird das Arbeitszeitgesetz so oft missachtet wie in der Pflege und kein Beruf wurde mit der Zeit so familienunfreundlich wie der einer Pflegefachkraft.
Wir arbeiten im Schichtdienst, rund um die Uhr, an Wochenenden, und Feiertagen, wir haben Rufbereitschaften und Bereitschaftsdienste, wir bilden uns immer weiter, tragen die Verantwortung für Menschenleben. Wir sind für jeden rund um die Uhr da.
Und dennoch- verdienen wir oft weniger als ein Müllwerker
Und da fragt man sich noch, warum immer weniger Menschen bereit sind diesen Beruf zu ergreifen?
Wie viele Verluste von Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen/Wohnheimen müssen wir jährlich hinnehmen und akzeptieren, stillschweigend, weil der Tod einfach so hingenommen wird, damit die Finanzen stimmen? Beziehungsweise, wieviele Menschen dürfen nicht sterben, weil an ihrem langen Weg bis zum Tod noch prächtig verdient werden kann. Ist Sterben in Deutschland verboten so lange man daran verdienen kann?
Die Folge aus Schichtbesetzungen, in denen die Qualität fehlt, ist Patientengefährdung durch unzureichende Abdeckung der Dienste mit exam. Fachkräften und eine massive Überlastung des Pflegepersonals.
Dies zeigt nicht zuletzt der hohe Krankenstand und Ausstieg aus dem Beruf!
Als eines von vielen Beispielen möchte ich hier nur nennen:
1 PFK und 2 Pflegehelfer sind im Nachtdienst eines Pflegeheimes für 180 Bewohner zuständig.
Da bleibt nur Zeit für das Nötigste, persönliche Betreuung fast unmöglich.
Zunehmend regt sich auch von Seiten der Ärzteschaft Kritik am aktuellen System der Gesundheitsversorgung.
Die Pflege-Reform soll Anfang 2013 in Kraft treten. Bereits im ersten Gesetzes-Entwurf wurde die stationäre Pflege benachteiligt.
Anstatt den Begriff der Pflegebedürftigkeit und das System der Pflegestufen zu reformieren, wurden die niedrigen Leistungen bei Demenz etwas angepasst. Der Pflegerat kritisiert die veröffentlichen Pläne zu Recht als "Tropfen auf dem heißen Stein".
So erhalten Demenzkranke nur dann mehr Leistungen, wenn diese zu Hause gepflegt werden.
Da die häusliche Pflege deutlich günstiger ist als die stationäre, wird mit einer Einsparung von 100 Millionen für 2013 und in den Folge-Jahren von 150 Millionen Euro pro Jahr gerechnet. Geld was der stationären Pflege fehlt.
Demenzkranke in Pflegeheimen werden im Stich gelassen. Die stationäre Pflege ist ein wichtiger Teil des deutschen Pflegesystems und wird vom Gesundheitsministerium schwer vernachlässigt
Derzeit leben in stationären Einrichtungen 717.000 dementiell erkrankte Menschen. Auch diese Menschen benötigen eine besondere Fürsorge, die in vielen Einrichtungen oft von den Beschäftigten abseits des Pflegeplans (in ihrer Freizeit) erbracht wird. Anstatt diese Leistung zu honorieren, wird bei dem jetzigen Stand der Reform die stationäre Pflege ausgeklammert.
Dringende Fragen wie den Fachkräftemangel oder eine Neudefinition der Pflegestufen traut sich die jetzige Bundesregierung nicht anzupacken, genauso wie die Regierungen davor.
Die geförderte private Pflegezusatzversicherung – auch Pflege-Bahr genannt – wird nicht zu einer Verbesserung des drohenden Pflegenotstandes in Deutschland beitragen. Zum einen wird die Förderung nach aktuellen Plänen des Finanzministers bescheiden ausfallen, zum anderen wird diese Absicherung vor allem von Besserverdienern in Anspruch genommen.
Vom “Herzstück” der Pflegereform werden vor allem die Versicherer profitieren, dank dem überall herrschenden Lobbyismus.
Wie ergeht es den pflegenden Angehörigen?!
Die generell schlechte Anerkennung von Pflegearbeit trifft diese besonders hart, denn ihnen ist es kaum möglich, neben der Pflege noch einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Eine Tatsache, die gerade bei längeren chronischen Pflegeverläufen mit einem hohen Armutsrisiko der Pflegenden einhergehen kann.
Die neue Pflegezeitregelung ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Betroffenen, denn sie bezieht sich nur auf kürzere Pflegephasen und es existiert kein Rechtsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber.


[ WARUM WEHREN WIR UNS JETZT ? ]
"Was der Frühling nicht sät, kann der Sommer nicht reifen, der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen." Danke an Johann Gottfried von Herder -
Also streuen wir doch mal endlich unseren Samen...!
2011 - "DAS JAHR DER PFLEGE -Wir kümmern uns um die Menschen" - ausgerufen - NEIN - eher genuschelt - vom damaligen Bundesgesundheitsminister Rösler, war ein Witz, so unbekannt für die breite Masse, dass nicht einmal Jene darüber lachen konnten, die auf Zynismus stehen!
Alt werden möchte fast jeder, alt sein dagegen niemand! - Warum ist das so?
Seht Euch um, wie behandelt diese Gesellschaft und die Politik unsere Alten, unsere Kranken?
Immer häufiger bekommt man das Gefühl, als wären die Alten "nutzloser" Ballast, der nur kostet - Zeit-Geld-Nerven - aber nichts einbringt!
Milliardenüberschüsse - alles andere ist Peanuts, für die Großen dieses Landes!
Fließband Pflege - alles andere ist Utopie, für die Kleinen dieses Landes!
Euer, nein, Unser Geld in fremden Taschen! - Geld, welches letztlich zum Stopfen von fehlgeplanten Haushaltslöchern durch die Regierung missbraucht wird.
Die langen Wartezeiten bei Ärzten, wenn es überhaupt Ärzte gibt!
Ewige Wartezeiten in Notaufnahmen
Auch Deine nächste Notdienstapotheke ist gute 30 km entfernt? Macht ja nichts, Sprit kostet ja noch keine 2 €, dann kann man das gut noch fahren.
Das Krankenhausbett steht mal wieder auf dem Flur...mit Glück bekommst du eine Zudecke, statt einem Laken und aber kein Arzt ist in Sicht.
Zahlst du gern jedes Quartal 10 Euro, plus Rezeptgebühren, plus kassenärztlichen Notdienst, plus KG-Rp-Gebühren, plus Krankenhaustagegeld - obwohl Milliarden erwirtschaftet wurden?
Vielleicht lebst DU ja - wie ca. 200.000 andere hier in Deutschland - gar ohne Krankenversicherung und hast dich somit straffällig gemacht?!
Wir hoffen doch sehr, dies sind genügend Gründe für dich, deinen Hintern hoch zu bekommen und der Regierung zu zeigen, dass es SO nicht mehr geht!!!

[ WAS ERWARTEN WIR ?]
Wir fordern: Den sofortigen Stopp der profitorientierten Pflege!
Wir fordern: Schluss mit Wettbewerb und Gewinnsucht auf Kosten der Beitragszahler!
Wir fordern: Eine gerechte und den Bedürfnissen angepasste Erhöhung von Pflegegeld- und Sachleistungen, bessere Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbsarbeit!
Wir fordern die Abschaffung des DRG-Abrechnungssystems der Kliniken, das aus Patienten "Melkkühe" und "arme Hunde" macht.
Wir fordern: eine einzige Krankenkasse unter staatlicher Aufsicht, durch die Auflösung von 158 Krankenkassen ergibt sich ein Riesen Sparpotential, zu Gunsten der Beitragszahler und für die Finanzierung der tiefgreifenden, strukturellen Änderungen. Wir brauchen keine Zusatzleistungen sondern die Absicherung der Grundversorgung!
Wir fordern: einen sofortigen Stopp der Privatisierung von Kliniken und Heimen!
Wir wollen: Das Recht auf würdige Arbeitsbedingungen für Pflegeberufe!
Wir wollen von den Kranken- und Pflegekassen, den Heimaufsichten und den Gesundheitsämtern nicht nur objektive und kongruente, sondern auch konstruktive Kontrollen der Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Pflegedienste und Pflege-Wohngemeinschaften, indem nicht nur die Pflege und die Dokumentation, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Pflegemitarbeitern überprüft werden!
Wir wollen: eine Korrektur der Gesundheitsreformgesetze zu Gunsten der Versicherten, Patienten und Beschäftigten im Gesundheitswesen!
Wir wollen dass Pflegeberufe wieder attraktiv werden!
Wir wollen dass Schüler auf dem Dienstplan IMMER zusätzlich mitlaufen und nicht Löcher dort stopfen wo Personal fehlt.
Wir wollen die sofortige Umsetzung der geltenden Arbeitszeitgesetze und eine gewerbliche Überprüfung dieser Vorgaben. 24 Stunden Dauerdienste müssen geahndet werden. Bereitschaftsdienste müssen wirtschaftsüblich honoriert und als Arbeitszeit anerkannt werden!
Wir wollen bundesweit einheitliche Personalschlüssel!
Wir wollen kein Schulnotensystem in der Pflege, denn individuelle Pflege kann man nicht benoten wie eine Mathematikklausur!
Wir wollen eine radikale Entbürokratisierung!
Wir wollen einen sofortigen Stopp der Industrialisierung der Pflege!
Wir wollen die volle Anerkennung von Demenz im Pflegestufensystem!
Wir wollen die Schaffung eines Pflegebeauftragten, in Anlehnung an die Tätigkeiten des Wehrbeauftragten!
Wir wollen die flächendeckende Schaffung von unabhängigen Beratungsstellen um Hilfe bei Problemen und Konflikten in der Pflege für Jeden zu ermöglichen!
Wir wollen eine Kontrolle des Psychopharmaka Einsatzes in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Wir lehnen eine Ruhigstellung oder gar Fixierungen von Bewohnern und Patienten wegen Personalmangel kategorisch ab. Psychopharmaka sind chemische Fixierungen und auch deren Gabe muss zukünftig richterlich zugelassen werden!
Wir wollen einen sofortigen Stopp des massenweisen Personalabbaus in allen Pflegebereichen und eine sofortige Personalaufstockung!
Wir wünschen uns ein System, bei dem Zeit bleibt für die Patienten und sie nicht vorrangig als Umsatzfaktor für eine Buchhaltung betrachtet werden. Wir möchten die Würde wahren und gewähren, die wir selbst einmal erhalten wollen. Mensch zu sein endet mit dem Tod, nicht davor.
Wir wünschen uns die sofortige und konsequente Umsetzung der Charta der Rechte von Hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, die bereits 2005 von der damaligen Bundesregierung verabschiedet, aber nie umgesetzt wurde. Damit rückt die Gesunderhaltung durch prophylaktische Pflegequalität wieder mehr in den Focus. Die vermeintlich kostensparende Quantität mit ihren erheblichen Risiken durch die Fluktuation wird entwertet.
Wir wünschen uns die Einbeziehung des praktisch tätigen Pflegepersonals bei allen weiteren Entscheidungen in der Gesundheitspolitik!

[ WER, WIE UND WO KANN MAN UNS UNTERSTÜTZEN ? ]
Jeder! - jeder Einzelne von Euch kann uns und damit sich selbst helfen, dass endlich spürbare, positive Veränderungen stattfinden!
Nicht nur auf dem Papier NEIN - spürbare Veränderungen im Alltag eines jeden Einzelnen, ob nun Pflegebedürftiger, Kranker, Angehöriger oder Pflegekraft!
Wir werden regiert von Menschen die für Geld über Leichen gehen. Wollt ihr das? Ich sage Nein zu so einem System. Sagt auch ihr Nein!
Wir suchen keine Gruppenmitglieder!
Wir suchen Menschen, die wie wir den Mut haben auf zu stehen!
Protest ist ein legitimes Mittel seinen Unmut kund zu tun und Veränderungen auf den richtigen Weg zu bringen!
Äußert Euch, wenn ihr Missstände seht oder davon hört.
Nehmt Stellung, wenn es darum geht, dass Unrecht zu Recht werden MUSS!

Pflegeaktionen, September 2012


Liebe Facebook- & Web-Bekanntschaft

Ich möchte dich hiermit auf wichtige und gemeinnützige Aktionen aufmerksam machen, die für  den Fortbestand unserer Sozialgemeinschaft sehr wichtig sind.


zuhause bei dir:

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Für die gemeinsame Petition auf einer seriösen Plattform, auch anonym, unterzeichnen:

https://www.openpetition.de/petition/online/der-deutsche-bundestag-moege-beschliessen-unverzueglich-einen-menschenwuerdigen-und-gesetzeskonforme


Solidaritätsaktion bei dir zuhause, am Samstag den 8.9.2012 abends ein Teelicht ins Fenster stellen: https://www.facebook.com/events/392502567456202/


In die Facebookgruppe eintreten und mitlesen was 1600 Mitglieder erleben: https://www.facebook.com/groups/pflegeaktivisten/



unterwegs mit uns:

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In Düsseldorf an der Demo am Samstag 8.9.2012 teilnehmen:

https://www.facebook.com/events/130561640402006/


In München an der Demo am Samstag dem 8.9.2012 teilnehmen:

https://www.facebook.com/events/159918224129295/


Liebe Grüße und bis bald. Bleib gesund und geistig fit!


Footer (Fußnote) bitte mitsenden:

Bitte teile die Seite oder lade deine Freunde hierher ein (siehe rechts oben) oder kopiere diesen Text und die Links und versende deine Nachricht, vielleicht mit einer persönlichen Anrede. Obwohl jeder alt und gebrechlich werden kann, verdrängen die meisten Menschen diese Situationen. Die Werbung unterstützt diese Ausblendung ja hervorragend. Bitte deine Freunde sich mit der Aktion solidarisch zu zeigen. Denke an die Links und fügt diese bei passenden Kommentaren hinzu.

Dateiadresse: https://www.facebook.com/groups/pflegeaktivisten/doc/502952583065375/


Weitere Links die es wert sind gepostet zu werden:
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Nach oben tritt selten jemand. Danke Fr. Annett Kleischmantat

http://www.mdr.de/unter-uns/audio331582.html

Petition:

http://www.rosenblaetter-im-irrgarten.de/Willkommen-.../1,000000667663,8,1

Facebookseite:
https://www.facebook.com/RosenblaetterImIrrgarten